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Was bedeutet Bonität?

Was bedeutet Bonität?

Wer in der heutigen Zeit an allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr teilnehmen möchte, der hat, wenn seine Zahlungsfähigkeit eingeschränkt ist, mitunter enorme Schwierigkeiten. Da sich immer mehr Unternehmen vor einem möglichen Zahlungsausfall schützen möchten, informieren sie sich über die Bonität ihrer potenziellen Kunden. Je nach Bonität entscheidet das Unternehmen schließlich, ob es mit dem möglichen Vertragspartner einen Vertrag eingehen möchte oder nicht. So wird es einem Verbraucher, der eine unzureichende Bonität hat, beispielweise nicht möglich sein, erfolgreich einen Kreditvertrag abzuschließen.

Nun stellt sich aber die Frage, wie die Bonität wohl überhaupt festgestellt werden kann. Welche Kriterien fließen hier ein und welche Auswirkung hat die Bonität auf Finanzgeschäfte? Wie verlässlich und aussagekräftig ist sie wirklich?

Welchen rechtlichen Grundlagen unterliegt die Bonitätsermittlung?

Bisweilen gibt es keine einheitliche Grundlage, wie die Bonität eines Verbrauchers ermittelt wird. Allerdings gibt es einige Vorschriften, die im Bundesdatenschutzgesetz sowie in Regelungen der Bundesländer enthalten sind. Diese Vorschriften geben vor, in welcher Form persönliche Daten eines Verbrauchers genutzt werden dürfen. Gesetze, denen eine Wertung zur Ermittlung der Bonität anhand personenbezogener Daten entnommen werden könnte, gibt es jedoch nicht. Dies bedeutet also, dass Kreditgeber frei entscheiden können, welchen Maßstäben sie die Auswertung der Bonität eines Verbrauchers zugrunde legen. Nun bedeutet dies aber auch, dass es in deren eigenem Ermessen liegt, welche Gewichtung sie der Bonität geben.

Wie wird die Bonität ermittelt?

Ziel der Bonitätsprüfung ist es, die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers zu ermitteln. Hierfür werden die Zahlungswilligkeit und auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Verbrauchers ausgewertet. Deshalb werden bei Antragstellung eines Verbraucherkredites auch sowohl die persönliche als auch die wirtschaftliche Bonität ermittelt. Beides dient dem Kreditgeber als Entscheidungshelfer für die spätere Kreditvergabe. Da beide Prüfungen ein anderes Ergebnis liefern, ist es dem Kreditgeber möglich, etwas über die aktuelle persönliche und wirtschaftliche Situation des Verbrauchers zu erfahren und so die Wahrscheinlichkeit der erfolgreichen Vertragserfüllung zu prognostizieren.

Die persönliche Bonitätsprüfung

Die persönliche Bonitätsprüfung wird maßgeblich durch zwei Faktoren bestimmt:

  • die Zahlungswilligkeit
  • die Zahlungszuverlässigkeit

Um dies zu berechnen, werden unter anderem die berufliche Tätigkeit und die Qualifikation des Verbrauchers, die Sicherheit am Arbeitsplatz und das bisherige Zahlungsverhalten ausgewertet. Um das bisherige Zahlungsverhalten zu ermitteln, wird standardmäßig die Schufa-Auskunft des Verbrauchers eingeholt, was aber ausschließlich mit der ausdrücklichen Zustimmung des Verbrauchers möglich ist.

Die wirtschaftliche Bonitätsprüfung

Um die finanzielle Leistungsfähigkeit des Verbrauchers möglichst genau einschätzen zu können, ist die wirtschaftliche Bonitätsprüfung notwendig. Sie ist notwendig, um zu ermitteln, ob der Verbraucher in der Lage ist, einen aufgenommenen Kredit auch tatsächlich zurückzahlen zu können. Hierfür werden insbesondere die Höhe des Einkommens, die Höhe der Ausgaben und die Höhe möglicherweise existierenden Vermögens ausgewertet.

Damit dem Kreditgeber eine entsprechende Auswertung möglich ist, muss der Verbraucher diesem entsprechende Unterlagen vorlegen, aus denen diese Werte ergehen. Dies sind beispielsweise Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Mietverträge, Unterhaltsforderungen und ähnliche Unterlagen, aus denen das Einkommen und die Ausgaben klar ersichtlich sind.

Ist eine falsche Einstufung der Bonität möglich?

Immer wieder gab es Fälle, in denen sich herausstellte, dass die Bonität eines Verbrauchers schlechter eingestuft wurde, ohne dass hierfür ein hinreichender Grund ersichtlich gewesen wäre. Schuld daran ist die Bewertungspraxis der Wirtschaftsauskunfteien, die bereits mehrfach heftig kritisiert wurden. Denn jede Wirtschaftsauskunftei, so auch die Schufa, hat andere Faktoren, anhand derer sie die Bonität des Verbrauchers bewerten.

Da die Berechnungsalgorithmen der Auskunfteien nicht offengelegt werden, ist es leider nicht möglich nachzuvollziehen, wie die Auskunfteien zu ihrem Ergebnis kommen. Allerdings wurde das Bundesdatenschutzgesetz mittlerweile dahingehend überarbeitet, dass die Auskunfteien sich bei der Auswertung persönlicher Daten der Verbraucher an anerkannten Standards orientieren müssen.

Wie bereits mehrfach bekannt wurde, spielt wohl auch das persönliche Umfeld eine Rolle bei der Einstufung der Bonität. Darunter fallen beispielsweise die Wohngegend und auch das Einkommensniveau, die sich mitunter negativ auf die Bonität auswirken können.